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Osnabrücker Sonntagsblatt, 1. Oktober 2000

Überlange Studienzeiten sind "out"

Zu neuen Informatik-Studiengängen an der Uni OS nimmt Prof. Dr. Oliver Vornberger Stellung

Kanzler Gerhand Schröder löste mit der Einführung der Greencard eine grundsätzliche Debatte zur Ausbildungssituation für Informatik-Berufe aus. Aus diesem Anlaß sprach die Sonntagsblatt-Redaktion mit Dr. Oliver Vornberger, Professor für praktische Informatik der Universität Osnabrück.

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es einen Mangel an EDV-Kräften. Auf unsere Frage, ob die deshalb Spezialisten aus Indien ins Land holen müssen, stellt Prof. Dr. Vornberger fest: "Wir sollten in erster Linie auf die bessere Ausbildung unseres eigenen Potenzials setzen. Die Universität Osnabrück hat auf die Nachfragesignale der hiesigen EDV-Branche umgehend reagiert und beantragte im Frühjahr zwei neue praxisorientierte Bachelor-Studiengänge "Physik mit Informatik" und "Mathematik/Informatik". Beide Studiengänge wurden inzwischen vom Ministerium genehmigt und nehmen in diesem Wintersemester ihren Betrieb auf."

Dabei handele es sich um einen neuen Typus von Studiengang, der zurzeit schrittweise an vielen bundesdeutschen Universitäten eingeführt werde. Laut Vornberger orientiert er sich am anglo-amerikanischen Bildungssystem und bietet bereits nach sechs Semestern einen ersten berufsqualifizierenden Abschluß. Auf Wunsch kann man sein Studium in einem viersemestrigen Masterprogramm fortsetzen.

Der Osnabrücker Informatik-Professor weiter: "Viele klassische Diplomstudiengänge haben durch ihr hohes Maß an Wahlmöglichkeiten zu überlangen Studienzeiten geführt. Im Gegensatz dazu erleichtert das Bachelor-Studium mit Hilfe eines wohlstrukturierten Studienplans und studienbegleitenden Prüfungen einen zügigen Ablauf und eine schnellere Integration in die Wirtschaft." Darüber hinaus fördere das so genannte "European Credit Transfer System" die studentische Mobilität innerhalb der EU, was ein wichtiger Pluspunkt für die Karriereplanung junger Menschen sei.

Prof. Dr. Vornberger rät also den Osnabrücker Abiturienten: "Im Zeitalter des Internets sind die Berufsaussichten für Informatiker exzellent. Wer in seiner Schulzeit Interesse an technisch wissenschaftlichen Fragen beobachtet hat, sollte sich schnellstens auf der Homepage der Universität mit der Adresse http://www.uos.de informieren." Die Einschreibefrist endet am 15. Oktober. "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!", zitiert der Wissenschaftler abschliessend.

Ullrich Schärf


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